Schloss Freienwalde - ein besonderer Ort der Demokratiegeschichte

Verantwortung
Die gemeinnützige Michael- Linckersdorff-Stiftung hat Anfang 2023 den Kernbereich der Anlage mit Schloss, Teehäuschen, Kastellanhaus sowie den das Ensemble rahmenden Schlossgarten von der Kreisverwaltung Märkisch-Oderland übernommen. Schloss Freienwalde ist nicht nur ein Denkmalensemble mit überregionaler Bedeutung, sondern präsentiert spannende Einblicke in die deutsche Geschichte. Die Stiftung ist sich bewusst, dass sie mit dem Eigentumsübergang auch die Verantwortung für diesen Ort der Demokratiegeschichte übernommen hat.


Erfahrungen und Lehren der Geschichte 
Das 225. Jubiläum der Fertigstellung des Schlosses im Jahr 2024 präsentiert einerseits preußische Geschichte und eine schlichte Baulichkeit am Ende des Rokoko und an der Stilwende zum Klassizismus. Königin Friederike Luise fand hier ihre Heimstatt. Fast dem Verfall preisgegeben erwarb 1909 der Industrielle Walter Rathenau die Schlossanlage. Umfangreiche Sanierungsarbeiten, eine anspruchsvolle Ausstattung sowie auch eine Parkanlage, die den historischen Bestand mit modernen Elementen verband, waren seine Programmatik.


Gesellschaftliche Plattform 
Eigentlich als Rückzugsort des Politikers und Intellektuellen gedacht empfing hier der sehr kommunikative Schlossherr Gäste aus nah und fern. Die Kurstadt Bad Freienwalde als die „Badewanne der Berliner“ bietet nicht nur eine reizvolle Landschaft, sondern war besonders seit dem späten 19. Jahrhundert Zielort des Großbürgertums. Empfänge, Salons. Politische, künstlerische und wissenschaftliche Diskussionen mit einer Vielzahl von Gesprächspartnern frequentierten das Schloss auf Einladung ihres gastfreundlichen Hausherrn.


Leben und Sterben der Demokratie
1922 fiel der Außenminister einem rechtsradikalen Anschlag zum Opfer. Walter Rathenau ist eine der vielen Politiker die ihre Verpflichtung gegenüber der Weimarer Republik wahrgenommen haben und dafür mit ihrem Leben bezahlt haben. Walter Rathenau der mit Sachverstand und Kompetenz während des Ersten Weltkrieges die Wirtschaft reformierte engagierte sich nach der Niederlage des Kaiserreichs für einen dauerhaften Frieden, in dem er zum Beispiel auch mit dem jungen Sowjetrussland wirtschaftliche Beziehungen anstrebte - Grund genug für die Reaktion ihn auf die Todesliste zu setzen.


Walther Rathenau Gedenkstätte
Die Michael-Linckersdorff-Stiftung bietet der Gedenkstätte eine dauerhafte Heimat. Dieser Ort der Demokratiegeschichte bietet jedoch nicht nur eine museale Präsentation des Lebens des ermordeten Außenministers, sondern hat das Potenzial die Vielfalt der aktuellen Bezüge zwischen den harten politischen Kämpfen in der Zeit der Weimarer Republik, mit den heutigen politischen Auseinandersetzungen nach ihren Lehren zu befragen. Gemeinsam mit den fachkundigen Partnern der Gedenkstätte sowie der Walther Rathenau Gesellschaft wirkt die Stiftung mit einer interessanten Programmatik um interessierte Gäste.

Das Schloss Freienwalde

Am Rand der Bad Freienwalder Altstadt, reizvoll eingebettet in die Hanglage des Apothekerberges präsentiert sich der erste königliche Villenbau.  Als Sommerwitwensitz für die Königin Friederike Luise von Preußen errichtet finden wir hier ein Meisterstück an der Grenzlinie zwischen spätem Rokoko und frühem Klassizismus. Das Schloss erhielt mit dem Teehäuschen für Konzert und Theaterveranstaltungen und dem benachbarten Kastellanhaus funktionale Ergänzungen. 2023 feiern wir mit dem 275. Geburtstag des Architekten David Gilly und dem 225. Jubiläum der Fertigstellung der Schlossanlage ein doppeltes Jubiläum.

 

Das Hohenzollernschlösschen Freienwalde erwarb 1909 der spätere Außenminister der Weimarer Republik Walther Rathenau als Sommersitz. Für diesen bedeutenden Politiker war das Schloss Freienwalde einerseits ein Rückzugsort aber andererseits auch ein spannender Ort der Kommunikation mit Künstlern, Literaten, Politikern, Strategen des Berliner Bürgertums. Nach der Ermordung Walther Rathenaus 1922 übereignete die Familie das Schloß dem Landkreis. Nach der Plünderung des Innenlebens 1945 etablierte sich hier zu DDR-Zeiten das allseits beliebte Puschkin Kulturhaus. 1991 erfolgte durch den damaligen Landkreis Bad Freienwalde und die Walther Rathenau Gesellschaft e.V. die Neugründung der Walther Rathenau Stift gGmbH die heute die Rathenau Gedenkstätte im Obergeschoss des Schlosses betreibt.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.